Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste zusammengefasst
- 2 Wenn nur ein Ohr hört – Einseitiger Hörverlust
- 3 Wie macht sich ein einseitiger Hörverlust bemerkbar?
- 4 Ursachen für einseitigen Hörverlust
- 5 Wie Ärzte einseitigen Hörverlust erkennen
- 6 Therapie und Behandlung
- 7 Welche Hörgeräte helfen bei einseitigem Hörverlust?
- 8 Praktische Alltagstipps für Menschen mit einseitigem Hörverlust
- 9 FAQ
Das Wichtigste zusammengefasst
- Ein einseitiger Hörverlust betrifft nur ein Ohr, erschwert die räumliche Orientierung und das Verstehen in lauter Umgebung.
- Je nach Ursache kommen unterschiedliche Behandlungen infrage, von Hörsystemen wie CROS- und BiCROS-Geräten bis hin zu medizinischer Therapie oder audiologischer Rehabilitation.
- Mit der richtigen Technik, gezielter Beratung und etwas Übung lässt sich der Alltag wieder aktiv, sicher und selbstbestimmt gestalten.
Wenn nur ein Ohr hört – Einseitiger Hörverlust

Einseitiger Hörverlust bedeutet, dass nur ein Ohr von einer Hörminderung betroffen ist, während das andere normal funktioniert. Was zunächst harmlos klingt, kann sich im Alltag deutlich bemerkbar machen.
Betroffene berichten häufig davon, dass es ihnen schwerfällt, Geräusche räumlich einzuordnen.
- Woher kommt das Geräusch?
- Wer hat gerade gesprochen?
Solche Fragen lassen sich mit einem gesunden Gehör ganz selbstverständlich beantworten. Bei einem einseitigen Hörverlust hingegen ist die Richtungserkennung eingeschränkt.
Gerade in geräuschvollen Umgebungen, etwa in einem vollen Café oder bei einem Familienfest, wird das Verstehen von Gesprächen zur Herausforderung. Hintergrundgeräusche lassen sich nicht so leicht ausblenden, Stimmen verschwimmen, und das Zuhören wird anstrengend.
Einseitiger Hörverlust kann den Alltag somit stark beeinträchtigen, sowohl beruflich als auch privat. Doch die gute Nachricht ist: Es gibt effektive Strategien und moderne Hörsysteme, die helfen können, wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen.
Wie macht sich ein einseitiger Hörverlust bemerkbar?
Ein einseitiger Hörverlust liegt dann vor, wenn nur ein Ohr beeinträchtigt ist, während das andere noch normal funktioniert. Oft bleibt diese Form der Hörminderung zunächst unbemerkt, vor allem, wenn sie sich schleichend entwickelt.
Manchmal tritt der einseitige Hörverlust aber auch plötzlich auf, etwa über Nacht oder nach einem lauten Knall. In solchen Fällen sprechen Fachleute von einem sogenannten Hörsturz. Begleiterscheinungen wie Ohrendruck, Tinnitus, Ohrenschmerzen oder sogar Schwindel können zusätzliche Hinweise auf eine akute Beeinträchtigung geben.
Wichtig zu wissen:
Ein einseitiger Hörverlust hat fast immer eine medizinische Ursache. Diese sollte zeitnah abgeklärt und behandelt werden. Je früher die Therapie beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige oder zumindest deutliche Besserung.
Auch wenn Sie auf einem Ohr noch gut hören, sollten Sie eine einseitige Hörminderung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Suchen Sie bei ersten Anzeichen zeitnah einen HNO-Arzt auf. Nur so kann verhindert werden, dass sich der Zustand verschlechtert oder sich langfristig chronifiziert.
Im Hörstudio Rhein Main stehen wir Ihnen unterstützend zur Seite, sobald eine Diagnose vorliegt. Wir beraten Sie ausführlich zu den Möglichkeiten der Hörsystem-Versorgung bei einseitigem Hörverlust, individuell, verständlich und in Ihrer Nähe.
Ursachen für einseitigen Hörverlust
Ein einseitiger Hörverlust kann viele verschiedene Auslöser haben. Oft tritt er plötzlich auf, beispielsweise als sogenanntes Hörsturzsyndrom, bei dem ohne ersichtlichen Grund das Gehör auf einer Seite nachlässt. In anderen Fällen ist eine akute Mittelohrentzündung verantwortlich, die das Hörvermögen temporär oder dauerhaft beeinträchtigen kann.
Auch chronische Erkrankungen wie die Menière-Krankheit oder ein Akustikusneurinom, ein gutartiger Tumor am Hörnerv, gehören zu den möglichen Ursachen. Ebenso können Kopfverletzungen oder andere Traumata, die das Innenohr oder den Hörnerv schädigen, zu einseitigem Hörverlust führen.
Nicht zu unterschätzen sind auch Durchblutungsstörungen im Innenohr oder der Einfluss bestimmter Medikamente mit sogenannter ototoxischer Wirkung, die das Gehör nachhaltig beeinträchtigen können. Und selbst altersbedingte Prozesse, wie die Degeneration des Gehörs, zeigen sich nicht immer auf beiden Seiten gleich.
Wichtig ist: Die Ursache für einen einseitigen Hörverlust lässt sich nur durch eine gründliche Untersuchung feststellen. Je früher diese erfolgt, desto besser stehen die Chancen, das Gehör zu stabilisieren oder zu verbessern. Daher sollte bei ersten Anzeichen stets ein HNO-Arzt aufgesucht werden.
Wie Ärzte einseitigen Hörverlust erkennen

Ein einseitiger Hörverlust hat viele mögliche Ursachen, deshalb ist eine sorgfältige Diagnose durch einen HNO-Arzt unverzichtbar. Um die richtige Behandlung einzuleiten, muss zunächst geklärt werden, was genau hinter der Hörminderung steckt.
Zu Beginn erfolgt ein ausführliches Anamnesegespräch. Dabei stellt der Arzt gezielte Fragen zu Ihren Beschwerden:
- Seit wann besteht die Hörschwäche?
- Gab es ein auslösendes Ereignis?
- Treten zusätzliche Symptome wie Schwindel oder Ohrgeräusche auf?
Im Anschluss folgt eine Ohrenspiegelung mit dem Otoskop. Sie gibt Aufschluss über den Zustand des Gehörgangs und des Trommelfells. So lassen sich häufig bereits erste Ursachen wie eine Mittelohrentzündung, ein Paukenerguss oder eine Gehörgangsentzündung erkennen.
Zur weiteren Abklärung werden oft einfache Stimmgabeltests eingesetzt. Sie helfen dabei, zwischen Schallleitungs- und Schallempfindungsstörungen zu unterscheiden. Ein anschließender Hörtest zeigt, welche Frequenzbereiche vom einseitigen Hörverlust betroffen sind, ein wichtiger Hinweis auf die zugrunde liegende Ursache.
In manchen Fällen sind auch weiterführende Untersuchungen notwendig. Dazu zählen Bluttests sowie bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT). Sie kommen zum Einsatz, wenn beispielsweise ein Tumor am Hörnerv vermutet wird.
Manche Diagnosen, wie etwa ein Hörsturz, lassen sich nur stellen, wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen wurden. Auch das gehört zur ärztlichen Sorgfalt: Schritt für Schritt zur richtigen Diagnose.
Therapie und Behandlung
Ein einseitiger Hörverlust kann je nach Ursache und Ausprägung auf unterschiedliche Weise behandelt werden. Ziel jeder Therapie ist es, das Hörvermögen zu stabilisieren, die Lebensqualität zu verbessern und langfristige Einschränkungen zu vermeiden.
Medikamentöse Behandlung
Liegt dem einseitigen Hörverlust eine Infektion oder Entzündung zugrunde, kommen häufig Medikamente zum Einsatz. Entzündungshemmende Mittel oder durchblutungsfördernde Präparate können helfen, die Symptome zu lindern und das Hörvermögen zu verbessern, insbesondere bei frühzeitiger Anwendung.
Chirurgische Eingriffe
Wenn strukturelle Veränderungen im Ohr für den einseitigen Hörverlust verantwortlich sind, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Das betrifft beispielsweise Tumore wie ein Akustikusneurinom oder Defekte im Mittelohr, die sich chirurgisch beheben lassen.
Hörgeräte und Implantate
Moderne Hörgeräte bieten heute eine zuverlässige Unterstützung bei einseitigem Hörverlust. Je nach Bedarf gibt es spezielle Lösungen, die Schall gezielt verstärken oder, wie bei sogenannten CROS-Systemen, Töne vom betroffenen auf das gesunde Ohr übertragen. In schweren Fällen kann auch ein Cochlea-Implantat in Betracht gezogen werden.
Audiologische Rehabilitation
Begleitend zur technischen Versorgung ist oft ein gezieltes Hörtraining sinnvoll. Dabei lernen Betroffene, Sprache trotz eingeschränktem räumlichem Hören besser zu verstehen. Auch die Gewöhnung an neue Höreindrücke wird erleichtert. Sprachtherapien oder spezielle Hörübungen können diesen Prozess unterstützen.
Welche Hörgeräte helfen bei einseitigem Hörverlust?

Ob leichter einseitiger Hörverlust oder völlige Taubheit auf einem Ohr, moderne Hörsysteme bieten heute gezielte Lösungen, um das Hören wieder deutlich zu verbessern. Besonders die Klangbalance, das Sprachverstehen in Gesprächen und das allgemeine Klangbewusstsein lassen sich durch spezielle Hörgeräte deutlich optimieren.
Menschen mit einseitigem Hörverlust nehmen Geräusche auf der betroffenen Seite oft nur eingeschränkt wahr. Das erschwert nicht nur die Orientierung im Alltag, sondern kann auch zu sozialem Rückzug führen. Mit den passenden Hörsystemen lässt sich das jedoch ändern.
CROS-Hörgeräte: Für einseitige Taubheit bei gutem Hörvermögen auf dem anderen Ohr
Bei einseitiger Taubheit kommen herkömmliche Hörgeräte oft nicht in Frage, da sie das geschädigte Ohr nicht versorgen können. Hier bietet ein CROS-System (Contralateral Routing of Signal) eine clevere Lösung.
Ein Mikrofon wird dabei auf dem betroffenen Ohr platziert und nimmt die Umgebungsgeräusche auf. Diese werden kabellos an ein Hörgerät auf dem gesunden Ohr weitergeleitet. So können Sie Klänge von beiden Seiten wahrnehmen, ohne ständig den Kopf drehen zu müssen oder andere zu bitten, in Ihr „gutes Ohr“ zu sprechen.
Besonders in lauten Umgebungen bietet das CROS-System spürbare Erleichterung:
Gespräche werden verständlicher, wichtige akustische Hinweise gehen nicht mehr unter.
BiCROS-Hörgeräte: Wenn auch das bessere Ohr beeinträchtigt ist
Ist das gesunde Ohr ebenfalls leicht hörgeschädigt, kommt ein BiCROS-System zum Einsatz. Es funktioniert ähnlich wie das CROS-System, bietet aber zusätzlich eine Verstärkung für das besser hörende Ohr.
Der Schall vom tauben Ohr wird übertragen, gleichzeitig wird das hörende Ohr mit einem Hörgerät versorgt. Diese Kombination ermöglicht ein ausgewogenes Hörerlebnis, auch bei beidseitigen Einschränkungen.
Sowohl CROS- als auch BiCROS-Systeme sind meist in Hinter-dem-Ohr-Geräten verbaut. Diese bieten genügend Platz für die spezielle Technik und überzeugen durch hohen Tragekomfort sowie moderne Funktionen wie Bluetooth-Anbindung oder wiederaufladbare Akkus.

Ein einseitiger Hörverlust bringt im Alltag einige Herausforderungen mit sich. Doch mit der richtigen Technik, etwas Übung und bewussten Strategien lässt sich die Hörsituation deutlich verbessern, für mehr Lebensqualität und Sicherheit.
Räume bewusst gestalten, akustisch wie visuell
Laute und hallende Umgebungen erschweren das Verstehen. Achten Sie deshalb auf eine ruhige Sitzposition, idealerweise mit der Wand im Rücken und möglichst wenig Nebengeräuschen. Auch eine gute Beleuchtung ist hilfreich: Sie unterstützt das Ablesen von Lippenbewegungen und Mimik, was bei einseitigem Hören besonders wertvoll ist.
Die richtige Gesprächsposition bewusst wählen
Ein einfacher Trick mit großer Wirkung: Setzen Sie sich so, dass Ihr gutes Ohr dem Gesprächspartner zugewandt ist. So können Sie das Gesagte besser verstehen. Wählen Sie bei Tisch oder in Gruppen bewusst Ihren Platz.
Und keine Scheu: Teilen Sie Ihrem Umfeld ruhig mit, dass Sie auf einem Ohr schwer hören. Verständnis und Rücksichtnahme sind meist selbstverständlich.
Hören trainieren, auch mit einem Ohr
Selbst wenn nur ein Ohr funktioniert, kann gezieltes Training helfen, die Hörverarbeitung zu verbessern. Übungen zur Geräuscherkennung, zum Sprachverstehen oder zur Konzentration auf relevante Signale fördern die Leistung des Gehirns. In einigen Fällen ist auch ein individuelles Hörtraining oder eine logopädische Begleitung sinnvoll.
Nutzen Sie gezielt Technik: CROS-Systeme optimal einsetzen
Falls Sie ein CROS- oder BiCROS-Hörsystem tragen, schöpfen Sie dessen Potenzial voll aus. Viele Modelle bieten Richtmikrofone, Geräuschunterdrückung oder Bluetooth-Funktionen. Lassen Sie sich bei der Anpassung ausführlich beraten, im Hörstudio Rhein Main nehmen wir uns Zeit dafür. Denn je besser das Gerät auf Sie abgestimmt ist, desto mehr profitieren Sie im Alltag.
Selbstbewusst mit einseitigem Hörverlust umgehen
Ein einseitiger Hörverlust ist nichts, wofür man sich verstecken muss. Ganz im Gegenteil: Wer offen mit seiner Situation umgeht, sorgt für mehr Verständnis im Umfeld und nimmt sich selbst Unsicherheiten. Vertrauen Sie auf professionelle Unterstützung, wir vom Hörstudio Rhein Main begleiten Sie auf Ihrem Weg zu einem aktiven, sicheren Hörerlebnis.
FAQ

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